Kryptokalvinismus

Kryptokalvinismus
Kryptokalvinịsmus,
 
in den innerreformatorischen theologischen Auseinandersetzungen nach M. Luthers Tod von den Gnesiolutheranern aufgebrachte inkriminierende Bezeichnungen für die von den Anhängern P. Melanchthons (»Philippisten«) vertretenen Lehrauffassungen, da in ihnen das theologische Erbe Luthers angeblich verfälscht und Positionen der Theologie J. Calvins eingenommen werden würden. V. a. in Sachsen kam es unter Kurfürst August (1553-86) sowie nach 1592 zu heftigen Verfolgungen des Kryptokalvinismus. Einen Höhepunkt bildete die Hinrichtung N. Crells (1601).
 
 
P. Schwarzenau: Der Wandel im theolog. Ansatz bei Melanchthon von 1525-1535 (1956);
 T. Klein: Der Kampf um die zweite Reformation in Kursachsen 1586-1591 (1962).

* * *

Krỵp|to|kal|vi|nis|mus, der; -: von dem dt. Reformator Ph. Melanchthon (1497-1560) vertretene theologische Richtung, die in der Abendmahlslehre den Kalvinisten zuneigte.

Universal-Lexikon. 2012.

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